Am Samstag war es soweit. Die Kompanie Chaussee-Kolonie machte sich bereit für einen Besuch der Meyer Werft in Papenburg. Die Werft der Familie Meyer besteht bereits in 7. Generation und schaut auf eine über 200 Jahre alte Geschichte zurück. Grund genug diese Schmiede beeindruckender Kreuzfahrtschiffe näher kennenzulernen.
Um kurz nach sieben ging es los. Der uns zugeteilte Busfahrer Oleg vom Reiseunternehmen reise-zeit by DAVID lenkte zielgenau am Rathausplatz ein. Im Nu waren die Getränke verladen und es konnte losgehen.
Die Stimmung war erwartungsgemäß gut. In den nächsten knapp drei Stunden kamen wir ohne Stau oder sonstigen Unterbrechungen in Papenburg an. An der Meyer Werft stiegen wir dann für eine Rundfahrt übers Gelände in einen anderen Bus um.
Der Reiseführer wies uns direkt eindringlich darauf hin, dass es verboten sei, während der Rundfahrt Fotos oder Videos aus dem Bus heraus zu machen. Die Security verstehe da keinen Spaß. Daher fehlen in der Galerie auch Aufnahmen aus dieser Zeit.
Zwischen den enormen Gebäuden und Hallen hindurchzufahren war ein spannender Vorgeschmack auf den Rest der Führung.
Die Rundfahrt über das Gelände war nur der Anfang. Die Besichtigung war gespickt mit spannenden Details zur Firmen- und Familiengeschichte der Familie Meyer.
Ein Detail brachte die Gruppe zum schmunzeln. Die Familie Meyer hieß ursprünglich anders. 1690 kam der Schiffszimmermann Henrich Jansen nach Papenburg, als dieser dort Arbeit fand. Der Pfarrer sprach zu ihm: „Jansens habe ich schon genug in der Gemeinde. Ab heute heißt ihr Meyer und seid katholisch“.
Weiter ging es in einen bläulich beleuchteten Raum mit 19 Schiffsmodellen. Alle gebaut in der Meyer Werft. Die Modelle sind alle im Maßstab 1:100 und ein Teil davon ist in unserer Galerie zu finden. Diese haben wir am Endes des Beitrags verlinkt.
Im nächsten Abschnitt wurde uns mehr über die Tätigkeiten in der Werft erzählt. Wie hatte sich das Gelände im laufe der Jahrzehnte verändert? Um ein besseres Verständnis zu bekommen, sahen wir uns ein Modell des Werftgeländes an.
Im nächsten Raum gab es eine modellhafte Darstellung der Rohrleitungen, die in einem solch großen Schiff verbaut werden. Es ist kaum vorstellbar wie viele Kilometer Rohre im bauch dieser Fahrzeuge verlegt werden.
Nachdem wir dann durch eine große Glasfront einen großzügigen Blick in eine der Konstruktionshallen werfen durften, kamen wir in einen Bereich, der das innere moderner Kreuzfahrtschiffe zeigt.
Kinos, Theater, Achterbahnen, Schwimmbäder, Sportplätze. Das Angebot ist schier endlos. Selbst Casinos sind in Kreuzfahrtschiffen zu finden. Erfahrungsgemäß vergessen Gäste auf einer Kreuzfahrt sogar des Öfteren, dass sie sich gar nicht an Land befinden.
Die Letzte der Beispielkabinen hatte ein paar Monitore an der Wand die eine besondere Luxussuite zeigten. Während in den normalen Kabinen ohne Seeblick digitale Balkon in Form von Bildschirmen verbaut werden, auf denen man live das Meer von seiner Position auf dem Schiff beobachten kann, beeindruckte diese besondere Suite vor Allem mit ihrer Größe. Sie hatte 2 Etagen verteilt auf 180m²!
Bevor sich unser Rundgang dem Ende neigte folgte noch ein weiterer Film. Wir konnten bestaunen, welchen Weg ein vollendetes Schiff von der Werft zum offenen Meer auf sich nehmen muss. Selbst eine Eisenbahnbrücke wird zerschnitten und der bahnverkehr zeitweise lahmgelegt, damit die Kolosse auf ihre Jungfernfahrt gehen können.
Und dann war die Besichtigung auch schon so gut wie vorbei. Unser Reiseleiter verabschiedete sich, es wurden ein paar Souvenirs im Shop eingekauft und dann ging es zurück zum Busparkplatz wo Oleg schon auf uns wartete. Die Truppe war merklich beeindruckt, insbesondere von den Dimensionen dieser gigantischen Maschinen. Doch nun war die Zeit des Abschiedes gekommen und der eine oder andere bemerkte nun auch seinen knurrenden Magen.
Nach einer kurzen Fahrt kamen wir im Gasthof & Hotel Schmitz an. Dort wurden wir von einem plötzlichen Platzregen mit Sommergewitter überrascht, aber umso herzlicher von den Betreibern und Angestellten der Gaststätte empfangen.
Das Essen war ein Gaumenschmaus. Drei Sorten Fleisch auf den Punkt gegart. Knusprige Bratkartoffel, Rotkohl, Sauerkraut, bis hin zu Salat und Vanillepudding und Vanilleeis als Nachtisch. Ein perfekter Abschluss für einen tollen Ausflug.
Pappsatt und zufrieden flüchtete ein Teil der Kompanie auf die Terrasse. Leider ging kaum ein Lüftchen, und der Regen zuvor sorgten für extreme Schwüle. Schlussendlich konnte aber auch das Wetter die Stimmung in keiner Weise trüben.
Und so neigte sich der Ausflug seinem Ende. Neben dem einen oder anderen kurzen Toilettenstop kam es auf der Rückfahrt zu keinen Probleme. Die Stimmung war gut und es wurde ausgiebig im Bus gesungen.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Jürgen, dem Organisator des Ausflugs, bedanken. Der Ablauf war gut geplant und lief reibungslos. Vielen Dank.